Station 2: Holzschuher Kapelle

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Lage: Im östlichen Teil des Johannisfriedhofs, Johannisstr. 53-57

Beschreibung: Halbkreisförmige Süduhr mit Polstab in strahlender Sonne aus dem 16. Jahrhundert, 1980 renoviert.

Erstmalig 1395 erwähnt, stand an dieser Stelle eine dem Pest-Heiligen Stephanus geweihte Kapelle. Hier sollten Angehörige ihrer Pesttoten gedenken können. 1507 schuf darin Adam Kraft die Grablegungsnische, die letzte der sieben Leidensstationen Jesu Christi. Dieser Kreuzweg führte von der Innenstadt hierher. Zwischen 1513 und 1515 wurde die Kapelle umgebaut und erhielt so ihre heutige Form. Baumeister war wahrscheinlich Hans Behaim d.Ä., der als einer der bedeutendsten Architekten der Spätgotik um 1500 gilt. Später wurde die Kapelle von der alteingesessenen Patrizierfamilie der Holzschuhers als Familiengruft angekauft und heißt seitdem Holzschuherkapelle. Das Familienwappen ist über dem Eingang zu sehen. Die Holzschuhers verdienten im Mittelalter gutes Geld mit ihrem Mühlabfuhrbetrieb.

An der Südwand findet sich eine halbkreisförmige Süduhr mit Polstab. Sie stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde 1980 renoviert. Um den Mittelpunkt ist eine Sonne mit Strahlenkranz zu sehen, auf dem Kreisbogen sind mit römischen Ziffern die Stunden aufgemalt.

DGC 369